Unsere Steil- und Terrassenlagen am Südhang über dem Dorf Unterjesingen sind seit Jahrhunderten alte Kulturlandschaft. Schon im Mittelalter wurde hier vor den Toren der Universitätsstadt Tübingen guter Wein angebaut. Der in mehrere Buchten gegliederte Südhang hat ein ausgeprägtes Kleinklima. Je nach Standort fließt schädigende Kaltluft in späten Frostnächten schnell ab. Unerwünschte Blattfeuchte und regennasse Trauben werden im Herbst durch steten Wind wieder abgetrocknet. Unsere Weinberge zwischen 380m und 460m Höhe profitieren von der Klimaerwärmung. Auch in den heißen Sommermonaten sind die Nächte kühl, die Reifephase der Trauben ist ausgeprägt lang. So entstehen Weine mit eigenem Charakter.
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Wir bewirtschaften unsere Weinberge aus Überzeugung nach ökologischen Richtlinien. Seit 2005 sind wir öko-zertifiziert, d.h. wir werden regelmäßig überprüft, ob wir die EG-Öko-Verordnung einhalten. Wir verzichten vollständig auf Herbizide, Insektizide und Kunstdünger. Bei drohendem Befall von echtem und falschen Mehltau behandeln wir die Reben mit Schwefel, Wasserglas und sehr verdünnten Kupferlösungen.
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| Vor etwa 200 Millionen Jahren wurden unter tropisch heißem und aridem Klima die Sedimente des Mittleren und Oberen Keupers abgelagert. Typischerweise steht am Hangfuß der Gipskeuper an, darüber findet sich stellenweise Schilfsandstein, darüber im Haupthangbereich die Bunten Mergel. Die obere Hangkante bildet der Stubensandstein. Aus diesen Ausgangsgesteinen haben sich die schweren, tonreichen und kalkhaltigen Böden entwickelt. Sie sind mineralstoffreich, erwärmen sich im Frühjahr jedoch nur langsam und neigen im Sommer durch die exponierte Südlage oft zu Trockenheit. Dieser Herausforderung müssen sich unsere Reben stellen. Die besonders schweren Böden im unteren Teil des Hanges haben wir hauptsächlich mit unseren Spät- und Weißburgunderreben bepflanzt. In geschützter Lage können so Trauben für gehaltvolle Weine reifen. In den oberen Weinbergen nahe beim Waldrand sorgt der Studensandstein für leichtere und kargere Böden. Hier wächst unser Riesling in den besten Lagen. |
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Wir begrünen den Boden zwischen unseren Rebzeilen mit artenreichen Blumenmischungen. Dies sieht nicht nur schön aus und schafft Nahrung für Insekten und Vögel, sondern es verhindert die Bodenerosion und die Auswaschung von Nährstoffen. Das Bodenleben wird angeregt und der Humusaufbau gefördert. |
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